Spezielle Wirbelsäulentherapie
Drei therapeutische Zielsetzungen sind möglich
Schmerzlindernde oder schmerzbefreiende Injektionsverfahren an der Wirbelsäule werden bei vielfältigen Beschwerden eingesetzt und besitzen großes Erfolgspotenzial. Insbesondere die kleinen Wirbelgelenke – auch Facettengelenke genannt, wie auch durch Bandscheibenvorfälle (Prolaps) oder Wirbelkanalenge (Spinalkanalstenose) bedrängte Nervenstrukturen sind Ziel dieser Behandlungsmaßnahme.
Die gezielten Injektionsverfahren eignen sich besonders dann, wenn mit den zuvor durchgeführten konservativen Behandlungsmaßnahen wie Krankengymnastik und Gabe von begleitenden Schmerzmedikamenten keine zufriedenstellende Beschwerdelinderung erzielt werden konnte.
Injektion an die Wirbelgelenke (Facetteninfiltration)
Diese Form der minimalinvasiven Schmerztherapie empfiehlt sich, wenn die Schmerzen auf eine vermehrte Abnutzung (Arthrose) oder Überlastung der kleinen Wirbelgelenke (Facettengelenke) zurückgehen. Zumeist ist eine damit einhergehende entzündliche Begleitreaktion die Ursache für die beklagten Beschwerden. Technisch gesehen werden unter bildgebender Kontrolle feinste Nadeln gezielt an die betroffenen Wirbelgelenke platziert. Das Einspritzen von entzündungshemmenden Medikamenten (Kortison) führt zu einer raschen Verbesserung der Rückenschmerzen.
Auch die Verwendung von Hyaluronsäure ist als wirksame und ergänzende Alternative anerkannt. Sie vermindert als Schmiermittel die Bildung von Abriebprodukten und verbessert die Stoßdämpferwirkung des Gelenkknorpels. Diese als Viscosupplementation bezeichnete Eigenschaft der Hyaluronsäure optimiert die feinen Bewegungsabläufe der Wirbelgelenke und trägt als wichtiger Faktor zu einer lang anhaltenden Reduzierung der Rückenschmerzen bei.
Injektion in die Nervenwurzeln (Periradikuläre Therapie/PRT)
Schmerzhafte Ausstrahlungen in die Arme oder Beine entstehen vielfach dadurch, dass Nervenstrukturen unter Druck geraten, hierdurch gereizt werden und beginnen zu schmerzen. Bei der periradikulären Therapie werden mithilfe feinster Nadeln, entzündungshemmende und abschwellende Medikamente in die unmittelbare Nähe der bedrängten Nervenwurzeln gespritzt. Dieses Manöver erfolgt unter begleitender Durchleuchtung, garantiert eine punktgenaue Platzierung der Medikamente und sorgt gleichzeitig für eine zufrieden stellende Patientensicherheit.
Injektion in den Nervenkanal (epidurale Medikamentengabe)
Eine weitere Form der minimalinvasiven Injektionsbehandlung an der Wirbelsäule ist das Einspritzen von Medikamenten in den Nervenkanal. Ort des Geschehens sind in diesen Fällen bedrängte Nervenstrukturen direkt im Wirbelkanal. Auch hier werden entzündungshemmende Medikamente über eine sehr dünne Nadel in den betroffenen Abschnitt des Nervenkanals injiziert. Die Nadellage wird dabei wie bei den beiden oben genannten Verfahren mit Hilfe des Durchleuchtungsgerätes kontrolliert. Bereits nach wenigen Minuten können sich die Beschwerden deutlich verbessern und zu einer deutlichen Steigerung der Mobilität führen.
Was passiert nach einer wirbelsäulennahen Injektionstherapie?
Nach Ende der Behandlung bleiben Sie in unseren Praxisräumen für 30 Minuten unter Beobachtung und können dann nach Hause gehen. Manchmal sind mehrere Behandlungen erforderlich, um das Therapieziel zu erreichen. Häufig kann dank dieser Maßnahme ein operativer Eingriff vermieden oder hinausgezögert werden. Um den erlangten Erfolg auch mittel- und langfristig zu erhalten, sollte der Patient nach Abschluss der Infiltrationsbehandlung krankengymnastische Maßnahmen nutzen, um die Rumpfmuskulatur zu stärken und die Wirbelsäule in Zukunft besser zu entlasten.
Haben Sie Fragen zum Injektionsverfahren?
Dr. Oetke berät Sie gerne!
Vereinbaren Sie gleich einen Termin unter 089/24206490